Sonntag, 16. Februar 2025

Monreale - Bagheria - Palermo

Februarwetter, eine stürmische Nacht vor der Isola del Femine, ein Aufwachen am Samstagmorgen mit Regenbogen.


Wir fahren nach Monreale, das oberhalb von Palermo liegt, um Freundin Giusy zu treffen. Aber zuerst einen Platz fürs Auto finden. Das ist nicht einfach. Der Parkplatz vor der Kathedrale kostet pro Stunde 4€. Wer will das bezahlen?!



Auch in Monreale sind die Häuser aneinandergewachsn, aber wir finden einen freien Parkplatz am Ende
der kleinen Stadt. Wir können gerade durch die schmale Hauptstraße durchlaufen. Das ist wunderschön.

Es ist Samstag und Gewimmel auf der Straße, jedes Haus hat einen kleinen Laden, auf der Strecke 10 Fleischer, viele Bäcker, Obst und Gemüse, Frisör, Kleidung… alles.








In die Kathedrale gehen wir heute nicht. Hier ein Foto von 2016.







Am Ende der Straße steht man wie auf einem Balkon und schaut auf Palermo und das Meer.



Beim Essen mit Giusy gießt es in Strömen, zurück zum Auto schaffen wir es gerade so, aber doch nass. Der Ausblick aus dem Autofenter, 18 und 20 Uhr.




Heute, Sonntag, fuhren wir am Morgen nach


Bagheria, östlich von Palermo.


Wir besuchen die Villa Palagonia, die bei den Einheimischen Villa Mostri - Monstervilla - heißt.




Der exzentrische Ferdinando Francesco II. Gravina erbte die Villa von seinem Großvater und schmückte sie mit 600 Steinfiguren aus.

(Wir erinnern uns an die Steinköpfe in Sciacca letzte Woche.)


Wir kommen zum Hintereingang hinein,




aber ehemals kam man durch das Stadttor, die Straße hinauf, durchs Tor…






…die Freitreppe hinauf.


Vorher geht man aber einmal um das Schlösschen herum. Auf der Außenmauer standen frivole Figuren - sie wurden von empörten Zeitgenossen noch im 18. Jahrhundert zerstört.



Geblieben sind 129 Damen und Herren, Ritter, Musiker, Drachen und Fantasietiere.


Surrealisten um André Breton und Salvatore Dalí, die als Gäste hier waren, begeisterten sich; Goethe aber, der auf seiner Italienischen Reise vorbeikam und ja noch alle Figuren sah, war düpiert. Er empörte sich gar über all die „Spitzbuben des Wahnsinns“.



Nachdem wir uns an den Figuren sattgesehen haben, schreiten wir über die Freitreppe ins Schlösschen. 

Ein elliptisches Vestibül mit dem gegen Ungeheuer kämpfenden Herkules empfängt uns. 



















Wir treten dann in den Spiegelsaal mit dieser Inschrift:

„Specciati in quei cristalli e nell’istessa magnificenza singolar contempla di fralezza morta l’Imago Espressa“


Die Spiegel sollen auf die Vergänglichkeit hinweisen.

Die Balustrade wird vom Himmel und Vögeln dominiert.


Die Wände des großen Saals sind mit Marmor und Glas geschmückt. Statuen der Familie und berühmter Leute zieren außerdem die Wände.



Vom Spiegelsaal gelangt man ins Billardzimmer und den Kapellenraum.


Die Böden schmücken Muster aus Marmorfliesen.

Weitere Zimmer werden von den jetzigen Besitzern bewohnt.


Nach einem Kaffee in der netten, am Sonntag bevölkerten Kleinstadt, fahren wir zur unserem Stellplatz und machen uns auf den Weg nach


Palermo


Porta Noueva
Die Hauptstadt Siziliens hat 635.000 Einwohner und damit genauso viel wie die ganze Peloponnes. Die Einwohnerdichte fällt uns besonders im Gegensatz zu Griechenland auf.




Das Wetter ist zu schön um in die Kathedrale Palermos zu gehen.



Das wunderbare Bauwerk war zwischendrin auch einmal eine Moschee. Mit den maurischen Bögen und den davor stehenden Palmen sieht sie schon sehr orientalisch aus.




Weiter geht der Spaziergang Richtung Meer


bis zur Kreuzung „Quattro Canti“.


Die 4 Seiten der Kreuzung sind das herausragendste Werk frühbarocker Architektur in Sizilien.

Die Palermitaner nennen den Platz „Teatro del Sole“ = Sonnentheater, denn im Tagesverlauf wird immer eine Seite von der Sonne bestahlt.


Neben den Statuen der damals herrschenden spanischen Fizekönige und den 4 Schutzheiligen, symbolisieren die 4 Seiten die Jahreszeiten.


Weiter geht es mit den vielen palermitanischen Sonntagsspaziergängern durch die Fußgängerzone.


Wir teilen zwei sizilianische Spezialitäten: Arancini und Pizza mit Mortadella, Büffelmozzarella und Pistazienpesto. (Dem natürlich in Berlin eine Kopie folgen wird!)




Am Theatro Massimo angelangt, nehmen wir ein Taxi zurück zum Stellplatz… wo wir Susann und Urli aus der Schweiz ein weiteres Mal wiedertreffen. 😀



1 Kommentar:

  1. Hallo ihr Weltenbummler mit wunderschönen Eindrücken! Reisen immer mit!! 🏎️🛴🚲. Ja. Und wer wohl??

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