Freitag, 28. April 2023

Heraklion   ...überarbeitet!


Über Heraklion fliegen sie noch, Dädalos und Ikaros - und, wie ihr seht, auch viele andere…

Es ist Mittwoch und wir stellen fest, dass der 27. ja ein Donnerstag ist! Also parken wir auf einem bewachten Parkplatz am Hafen für 2 Tage. 

Ein geschenkter Tag und wir werden Heraklion entdecken, was wir sonst weggelassen hätten.

Wir verschieben das archäologische Museum auf Donnerstag früh und spazieren den Hafen entlang zum alten Fort aus den 16. Jahrhundert.



Die Festung „Koules“ wurde gebaut als Kreta ein venezianischer Außenposten war - venezianischer Löwe in Marmor! - gegen Feinde und Seeräuber.



Die Außenmauern sind bis zu 9 Meter dick, die Innenmauern 3 Meter. 


In der restaurierten Festung sind Fundstücke aus dem Meer zu sehen, teilweise von Jaques Cousteau sowie Kanonen und Kanonenkugeln.




Von der „Dachterrasse“ der Burg hat man einen wunderbaren Überblick über den Hafen und die Stadt. 




Die Gewölbe sind Bootsschuppen für die großartigen venezianischen Schiffe gewesen.

Gleichzeitig wurde um die Stadt eine Stadtmauer gezogen, die die Jahrhunderte überstanden hat. 

Abend wird es im Hafen, wo viel los ist, Fähren kommen und fahren, abfliegende Flugzeuge dröhnen über uns rüber, machen eine Kurve übers  Meer…





Aber um 22.30 Uhr wird es ruhig…

Am nächsten Morgen laufen wir hinauf zum archeologischen Museum, das schon in den 1930ern errichtet wurde, um die vielen Ausgrabungsfunde ausstellen zu können.



2014 wurde es modernisiert und zeigt eine hervorragende Abfolge der Geschichte Kretas vom 7. Jahrtausend vor Chr. bis zum 4. Jahrhundert nach Chr. - an Hand der Ausgrabungsstücke.



Archaische Figuren und Kultgegenstände...



Das schönste der minoischen Stücke, das man in Malia gefunden hat, wo wir auch waren, ist ein goldener Anhänger, der 2 Bienen zeigt, die einen Tropfen Honig in ihre Wabe legen. (1800-1700 vor Chr.)



Aus der selben Epoche sehen wir 
Alltagsgegenstände, Gefäße und Schmuck.



Aus der Periode 1700-1450 vor Chr. beeindruckt uns ein Brettspiel mit Intarsien aus Elfenbein, blauer Glaspaste und Bergkristall, vergoldet und versilbert.



Aus der selben Periode ist der Diskus von Faistos, die rätselhafte beschriftete Tonscheibe.


Modell von Knossos

Heraklion war vor der venezianischen Zeit der Hafen von Knossos, das der Engländer Arthur Evans zu Beginn des 20.Jh. entdeckte. Von diesem Palast finden sich hier viele Stücke.





Der aus edelsten Materialien - Steatit und Gold -gefertigte Stierkopf (Rhyton) mit Augen aus rotem Jaspis.






Zu den berühmtesten Funden aus der "Neuen Palastzeit" (1700-1400 v.Chr.) gehören
die Schlangengöttinnen in prächtigen Gewändern aus der Schatzkammer des Zentralheiligtums von Knossós; wie auch
der Ring von Minos

Schaut den Ring (ca 2cm breit) genau an!
Auf winziger Fläche ist die ganze Welt dargestellt! Die 3 Elementegöttinnen Luft, Land und Meer in der diesseitigen -, die Barke in der jenseitigen Welt. (1450-1400 v.Chr.)

Die vier
tanzenden Männer aus Ton, die bei Knossos gefunden wurden, zeigen, dass das Tanzen ein öffentliche Spektakel war.
(1500-1450 v.Chr.)





Auch Kinderspiel und Sport finden wir in Knossos!

Der Löwenkopf hat ein Loch in der Schnauze zum Ausgießen einer flüssigen Opfergabe.
Knossos, 1600-1500 v.Chr.)

Einen extra Raum gibt es für die wunderbaren Fresken von Knossos - ihr erinnert euch?
Oft hat man nur Bruchstücke gefunden und sie meisterlich ergänzt.

die blauen Damen


der Lilienprinz


Wer schon mal getöpfert hat, kann ermessen welche handwerkliche Kunst hinter den riesigen Amphoren steckt!

...oder wer hat die Oma geschrumpft? 😀

Aufschlussreich wegen ihrer Kleidung sind diese Figuren aus Gortyn, wo wir auch waren, und die großen Ölleuchter unten!

Nicht zu vergessen, viele viele Geldstücke. Sie hatten genaue Zähleinheiten, mehr als wir heute, und jedes Stück wunderbare Bilder in Gold und Silber.



Am Ende noch Leda mit dem Schwan 🙈,
der natürlich der verwandelte Zeus ist... 

Und noch so viele interessante Dinge...
Mit rauschendem Kopf verlassen wir das Museum für einen Spaziergang durch die Altstadt von Heraklion:

Über den Platz der Freiheit (wo die Skulptur eines Soldaten steht) geht es zum Bembobrunnen von 1588, daneben 


das türkische Brunnenhaus.

Dort hinein mündet die Odos 1866-Straße, sie ist eine Marktstraße, wie man sie früher hatte. Heute überwiegen Souvenirläden, aber es gibt noch den Fischhändler und die Gemüsefrau…





…die Männer sitzen im Kafénion...










…der Kaffeehändler mixt und malt uns ein paar Bohnen…








…der Ikonenmaler malt Miniaturen…


Es gibt Straßenmusik und schon sind wir am Morozini Brunnen, dem Löwenbrunnen, den der venezianische Tribun vom Kreta 1629 bauen lies.


Dahinter sieht man die V
enezianische Loggia (1626) Das danebenliegende Zeughaus dient  jetzt als Rathaus.








Etwas zurück liegt am Titusplatz die Agia Titou, die dem Wegbegleiter Paulus’ und 1. Bischof von Kreta geweiht ist und eine Schädelreliquie in einer separaten Kapelle bewahrt.


Dann geht es die Straße des 25. August hinunter zu den Delphinen am Hafen.


Und nach einem Mittagsschläfchen ging es auf die Fähre, Jassu Jassu Kreta!




Aber noch geht es nicht nach Hause!
Zwei Wochen Pelepones mit Besuchen liegen vor uns.