Samstag, 11. März 2023

Die Entdeckung der Langsamkeit - σιyά σιyά


Donnerstag früh wollen wir mit den Rädern zu „unserem“ Obststand fahren…

Die Akkus sind nicht voll genug 🙈

Dann können wir das Brot ja jetzt backen während sie aufladen. Das Brot muss 2x gehen, 30 min, 45 min. Dann backen auf der Kochplatte, Gas sparen…

Die Akkus sind nach 3 Stunden voll. Das Brot ist noch nicht fertig. Ich stell es auf die Gasflamme. Wir essen Salat. Wir trinken Kaffee. Dann riecht das Brot. 

„I call it finished!“

Beim Obststand zahlen wir für einen Fahrradkorb voll Orangen, Blutorangen!, Tomaten, Gurke und Zwiebeln 2,50 € und sind glücklich.

Am Abend bekocht uns Vasilis Enkelin: Gefüllte Weinblätter, Tsaziki, warmer Schafskäse in Blätterteig mit Honig und Sesam 😋, Hähnchenkeule mit Kritharaki (Reisnudeln), Vasilis Rose´und Rotwein, ein süßes Scheibchen Bergamotte zum Abschluss…

Freitag schau ich nach der Aphrodite-Quelle, von der das Wasser des Platzes kommt. 7 Quellen hat Korinth, eine ist auf Vasilis Platz; bewacht von einem Fuchspärchen (in der Nacht) liegt sie versteckt hinter dickem Bambus und ausladenden Feigenbäumen. Ein Hörbild:


Samstag

Heute früh verabschieden wir uns von Vasili, seiner Frau und seinem Sohn, weiter geht’s!

Vorbei an der Ausgrabung des Korith der Christianisierung (>Paulus’ Brief an die Korinther)


geht es zum Fuß des Akrokorith. Hier steht ein mit arabischer Inschrift schön verziertes türkisches Brunnenhaus


und trotzt der Zeit. 

Der Wasserfluss ist dürftig, σιyά σιyά, wir füllen Flaschen und Kanister…









Nun runter ins Getümmel. 

Es ist Markttag in Korinth. 


Ein wunderbarer Bauernmarkt mit allem, was jetzt reif ist, 


...riesiger Blumenkohl für 50 C!
Honig, Hülsenfrüchten, Korinthen (!), Wein… 

Wir kaufen Orangen, Tomaten, Zwiebeln, Möhren, Salat..., Wein...






Wir wollen HIER hin, müssen also über den Istmus, die gegrabene Verbindung zwischen dem Golf von Korinth und dem Saranischen Golf (6300m lang und 23m breit.) Er wurde erst Ende des 19.Jh gegraben. Vorher zog man die Schiffe über die Landenge.


Es gibt landeinwärts eine 8m hohe Brücke (höhere Schiffe können nicht durchfahren. 

Die Brücke, die wir nehmen, liegt auf dem Wasser und wird bei Bedarf abgesenkt.



Unsere Fahrt geht -wunderschön- auf der anderen Uferseite bis zur Spitze der Halbinsel zur Tempelanlage Heraion.

Erstmal gibt es Erdbeeren vom Markt mit Sahne. 😋




Das große Hera - Heiligtum (Schwester von Zeus) wurde im 8.Jh vor Chr., der Blütezeit Korinths, gegründet und von den Römern 146 v.Chr. zerstört.

Es gibt einen natürlichen Hafen, denn das Heiligtum war einstmals nur vom Wasser zugänglich. Man könnte baden, wenn es schon wärmer wäre...


Nur ein Stück zurück finden wir unseren Übernachtungsplatz an einem Meerwassersee, der eine winzige Verbindung zum Golf hat, wo das Wasser je nach Ebbe und Flut rein oder rausfließt.


Aus dem Fenster sehen wir das Schloss des Märchenprinzen am Fuße des Drachenfelsen...