Mittwoch, 5. Oktober 2016

Von Venezien in die Toskana

Florenz verregnet - im Mai 

 Florenz

Die Anfahrt war etwas schwierig. Wir suchten einen Campingplatz neben der Piazza Michelangelo auf dem Hügel, wo man den Superblick auf Florenz hat (siehe letzte Reise) und fanden erst nach drei Mal über den Berg fahren ein verschlossenes Tor mit dem Hinweis auf einen neuen Platz am Arno.
Der neue Platz aber super, mit dem Rad ist man in 20 Min. in Florenz. Am Platz alles neu und alles incl. - WiFi, Dusche, Waschmaschine!
Aber am 1. Tag geht die Sonne unter ohne Kultur.

Der 1. Florenzausflug


führt uns zur ...

auf der man nur Schmuckhändler findet. Nach dem Motto "Gold stinkt nicht" jagten die Medici, als sie den Palazzo Pitti neben der Brücke bauten die Fleischer und Gerber davon und siedelten die Goldhändler an. Bis heute wurde die Verordnung nicht geändert.


Als nächstes muss ich den David sehen, der in Kopie vor dem Palazzo Vecchio, dem Rathaus, steht. Mit ihm unter
anderen (und vielen Touristen!) Cellinis Perseus, der Medusa das Haupt abschlägt; beide stehen für die Unabhängigkeit der Stadt.







Da leuchtet am Piazza delle Signoria schon der Dom mit der besonderen Kuppel durch.

Wir drängeln uns durch, holpern mit dem Rad über das Florenz eigene Flaster, und nehmen erneut das Bad in der Menge.




Der Dom ist eine größten Kirchen Europas. Nach 125 Jahren Bauzeit seit dem 13. Jh. stellte sich Brunelleschi der Aufgabe des Kuppelbaus. Die wunderschöne Marmorfassade wurde erst 1887 fertig. Die Türen am kleinen runden Baptisterium aber begeisterten schon Michelangelo, dessen Biografie von Irving Stone mitreist.

 


Bronzefuß mit Vergoldung; Lorenzo Ghiberti (1378 - 1455) 


Der Innenraum des Duomo ist erstaunlich schlicht.

vorgetäuschte Dreidimensionalität






Burkhard begeistern am meisten die Marmorfußböden.

Das Wappen der Medici.

 Der letzte Weg für heute führt uns zu den Gräbern der Medici.









Hier findet man Intarsien mit allen Marmorfarben. Unglaublich! Aller Marmor aus der Toscana.
















Und Skulpturen von Michelangelo, der Grabmäler für die Medici geschaffen hat.





Die frischen Frauen symbolisieren den Tag, die Männer, mit unvollendeten Köpfen die Vergängnis.



2. Ausflug nach Florenz




Der 4. Oktober war ein schwieriger Tag. Ein Feiertag, so dass wir die Kirche Santa Croce und Michelangelos Grab nicht besichtigen konnten.

Das Casa Buonarotti, das auf dem Weg lag, hatte heute geschlossen.




















Ebenso die Synagoge, denn es war Rosch ha-Schana, ebenfalls ein Feiertag.
Dann wollten wir in die Akademie, um den echten David zu sehen, aber die Schlange war endlos - was ein Glück war, denn wir konnten terminierte Karten für die Uffizien am Mittwoch und die Akademie am Donnerstag kaufen.





Die Kunst finden wir an diesem Tag aber mit dem Bild, das die erste konsequente Zentralperspektive zeigt. 
Wir finden es in der 
Kirche Santa Maria Novella. Auch mit wunderschöner Marmorfassade, an einem großen Platz gelegen, an dem sogar Pferderennen stattfanden.

Das 1427 entstandene Fresko "Dreifaltigkeit" von Masaccio stellt einen Meilenstein in der Kunst der Renaissance dar.
Erstmalig werden die von Brunelleschi aufgestellten Regeln der Zentralperspektive angewendet.
Durch die perspektivischen Mittel wird der Eindruck des Durchbrechens der Wand erzeugt. ...beseelt radeln wir "nach Hause"...