Donnerstag, 29. März 2018

An der Westküste

Weg von Methoni, dem verlorenen Kampfort, fahren wir 12 km weiter zur Siegesbucht, der Navaribucht.

Begrenzt durch die Insel Sfaktiria bildet die Bucht ein großes Hafenbecken, in dem bis in die 1820er die türkischen Kriegssegler vor Anker lagen.
 Im griechischen Befreiungskrieg kamen französische, englische und russische Kriegsschiffe zu Hilfe. 
Sie entdeckten am 20. Oktober 1827 um 12 Uhr mittags die gesamte im Hafen liegende türkische Flotte, 89 Schiffe mit 2438 Kanonen. 

Mit nur 27 Schiffen und 1276 Kanonen überwältigten sie dir Türken in einer furchtbaren Seeschlacht in der engen Bucht. 
So gewannen die Griechen die Unabhängigkeit wieder ohne dass ein Grieche bei dieser letzten Schlacht beteiligt war.

Die Bucht mit der Stadt Pilos ist wunderschön. Tauchen darf man allerdings nicht. Man kann mit Glasbodenbooten die Wracks der Schiffe sehen – aber nicht im März. 

Wir umrunden die Bucht. Landschaftlich traumhaft mit vielen Stränden, Wäldchen, einem Binnengewässer…

Aber da man noch nicht baden kann, fahren wir weiter bis
Tholo
Und finden wieder einen Campingplatz, der eigentlich noch zu hat. 
Wir dürfen aber für 5€ bleiben und haben einen grünen Garten für uns.
 Der Strand ist im Sommer sicher sehr schön. 
Jetzt ist er von beklemmender Verlassenheit.



Die Pelepones hält im März noch Winterschlaf! 
Wir aber bleiben nicht alleine, denn wenig später fährt Niklas auf den Platz, 

kommt zum Weinchen herein und schleppt uns zum griechischen Nikolaus, der uns lecker bekocht. 
Niklas will morgen zu den Wasserfällen, die in den Fluss Neda zwischen Minthi- und Tetrazigebirge münden.




Wir machen uns am Dienstag gemeinsam auf den Weg. Geröll, Steinklamotten und Bäume sind bei Regengüssen auf die Bergstraße gefallen. Gut, dass sie gerade vor uns weggeräumt und verbrannt werden. 
Nach vielen Serpentinen sind wir am Barbalekonturm.
Von hier geht die Wanderung zunächst einen Schotterweg in die Schlucht bergab. 
Burghard beschließt am Turm bei den Autos zu bleiben und uns etwas zu kochen. 

Niklas und ich haben einen kurzweiligen Abstieg und schwatzen über sein Philosophiestudium, griechische Götter, Politik – über Gott und die Welt eben. 

Nach der alten Brücke wird es kraksliger und ich bin um meine Bergschuhe froh.
Und dann kommt die Belohnung!



Die Neda Wasserfälle haben einen unteren und einen oberen Fall.
Am unteren angekommen, gehen wir über die Brücke und klettern in wenigen Minuten nach oben.

Hier war die trauernde Demeter, als Hades ihre Tochter Persephone in die Unterwelt entführt hatte.
Ein paar Schritte weiter eine Kapelle und Höhlen. 
Einst Opferplätze für die Göttin Demeter.






Der Rückweg ist schweißtreibend, aber das

Ziel Kartoffelgratin mit Avocadocreme!






Unweit liegt der Apollotempel von Bassei.
Er liegt 1126 m hoch. Er hat schon geschlossen und oben zu schlafen ist uns zu kalt.
So fahren wir weiter ins schöne, aber winterverschlafene Andritsena, finden eine Taverne zum Abendessen und schlafen neben der Kirche.
Am nächsten Morgen gehts durch Nebelschwaden auf den Berg.



Der Apollotempel verhüllt.
Den einst größten erhaltenen Tempel auf der Peloponnes hat es öfter geschüttelt.
420 v. Chr. wurde er als Dank an Apollo Epikuries ( den Hilfe bringenden) für die Errettung von der Pest erbaut.



Durch die Christianisierung und Erdbeben geriet der Tempel in Vergessenheit.
In der Romantik erinnerte man sich antiker Tempel. Man baute im 18.,19. Jahrh. und 1902-08 wieder auf. 1965 und 1966 schüttelte es wieder.

1985 sah er so aus. 
Dann wurde er 1986 ins Weltkulturerbe aufgenommen, eingerüstet und seitdem wird er geschützt und restauriert.



Der Tempel ist, anders als die meisten, nach Norden ausgerichtet und hat 6:15 Säulen mit dorischen- , ionischen und einer korinthischen Säule im Allerheiligsten.
Dort stand eine Zeusstatue. Wir können es uns vorstellen, aber nicht wirklich erkennen.

Von Nick müssen wir uns verabschieden.
Er fährt nach Hause.
Wir schauen als nächstes Olympia an!

Samstag, 24. März 2018

Methoni

Trotz Aprilwetter schaffen wir es rechtzeitig zur Burg. 

Methoni wird schon bei Homer als Pedasos erwähnt und war der Antike wegen ihres natürlichen Hafens eine bedeutende Stadt, anfangs unter der Herrschaft Spartas.

Römer, Griechen, Venezianer erobern nacheinander diesen wichtigen Stützpunkt. 
1498 konnte die 7000 Mann starke venezianische Garnison den 100.000 Türken und 500 Kanonen nicht standhalten. 
Nach der Schlacht wurden alle männlichen Bewohner der Stadt geköpft…



Beim Befreiungskrieg wurde Methoni erneut zerstört, 1827 aber den Griechen letztlich über geben. – Im 2. Weltkrieg verbarrikadierte sich hier die Wehrmacht und die Außenmauern wurden durch die Bombardierung der Alliierten schwer beschädigt. 

Jetzt ist Methoni ein friedlicher netter kleiner Ort von ca 2500 Einwohnern.

Wir entdecken die einst dicht besiedelte Stadt hinter den dicken Mauern, den großen Marktplatz, 

zwei überkuppelte Hamambäder,
Reste einer neuzeitlichen Kirche, eine Kathedrale und






 – den, durch einen, wahrscheinlich immer wieder neu geschaffenen,  Damm zu erreichenden Bourziturm.

Das Meer tost, der Himmel verfinstert sich und wir können uns die Seeschlachten gut vorstellen!


Freitag, 23. März 2018

Nach Methoni

Legt man die linke Hand auf die Peloponnes, waren wir in Kalamata zwischen Mittel(Mani) - und Zeigefinger (Messenien). 

An der östliche Zeigefingerspitze liegt das malerische Koróni. Im Hafen kaufen wir Fische.  

Wir wollen nach Finikountas, aber nur Strand ist uns zu langweilig...

So steuerten wir Methoni an, eine alte Festung mit einer Geschichte von Kämpfen, Siegen und Niederlagen. Schon von weitem sehen wir die riesigen Ausmaße und dicken Mauern.
Methoni hat einen ortseigenen Campingplatz, der eigentlich erst im April öffnet, aber das Tor ist offen und ganz hinten steht ein Camper. Wir lernen Christa und Hein kennen, die schon Wochen und Monate hier sind.

Erst mal gabs Fisch. 
Am nächsten Tag radelten wir zur Burg, aber es war schon 14.15 Uhr und nur bis 3 Uhr offen - zu kurz für die riesige Feste!
Bilder von außen:

Ein Viaduct führt in die Festung.

Der venezianische Löwe

Morgen wollen wir durchs Tor!

Mittwoch, 21. März 2018

Von Gythio nach Kalamata


 Hoch in den Bergen liegt Sparta. 
Die Spartaner waren sehr genügsam  und hatten wenig Kultur. 
So ist von ihnen nicht viel geblieben. 
Die Nachfahren des kriegerischen Volkes 
nennt man Mani, wie den kahlen Gebirgszug, der als Finger der Peloponnes ins Meer reicht. 

Die Mani waren Seeräuber, bauten um sich zu schützen Turmhäuser und bekriegten sich gegenseitig. 
Diese ungastliche Region ist die einzige Griechenlands, die von den Türken im 15. Jh nicht eingenommen wurde.


Die Nachfahren der Mani erhalten ihre Kultur, ihre Bauweise. 
Auch neue Häuser werden aus den Steinquadern gebaut. Der Steinmetz haut die Felsbrocken vor Ort zu Quadern, fügt sie heute aber in ein Betongerippe ein.

Nach vielen Serpentinen halten wir in Lágia an der Kirche und gehen hinein. 
Sie ist in kräftigen Farben völlig  ausgemalt. 

Ich werfe etwas in den Opferstock und zünde eine Kerze an. Wir sind vorsichtig und gehen getrennt hinein. Dann wollen wir einen Kaffee in der Taverne gegenüber trinken und werden gleich in den Arm genommen. 

Es ist der Pope, der gesehen hat, dass wir erst in die Kirche, dann in die Taverne gehen. „Ich bin hier der Chef“, sagt er und kocht für uns den Kaffee. 

Nach dieser wunderbaren Begegnung müssen wir noch weitere tausend Serpentinen um das ganze Manigebirge. 
Die Fingerspitze
Auf der Westseite liegt die Diroú-Höhle. 
Burkhard will das Auto nicht alleine lassen, so fahre ich alleine (ganz alleine!) im Boot mit Odysseus in die Unterwelt!

Dort lässt er mich aussteigen und weiter laufen.....

Hier vermutete Homer den Hades. 
Wir glauben es auch als es dann noch zu regnen anfängt. 

Der angesteuerte Campingplatz hat zu. 
So fahren wir durch bis
 Kalamata.

Am nächsten Morgen radeln wir in die Stadt.
Das Meer, an dem wir 3 km lang fahren, hat eine unglaubliche Farbe, leuchtend helltürkis.
Kalamata wurde in den 1980ern von einem Erdbeben stark zerstört und ist, unserer Meinung nach, sehr schön wieder aufgebaut worden.


Keine großen Hotelbauten, eine kleine moderne Innenstadt.
Von der alten Burg, von der aus man einen schönen Blick hat, ist auch nicht viel übrig geblieben.
An der langen Uferpromenade finden wir dann auch ein Restaurant mit wunderbaren Essen und Blick aufs Meer.


Samstag, 17. März 2018

Einen "Finger" weiter...

...nach Gythio

Nicht weit von Vivari liegt Nafplio, die schönste Stadt, wie uns alle Griechen sagen.


Und - im Hafen von Nafplio liegt die AIDA!

Wir müssen durchs Samstagsgetümmel fahren und landen am Markt. Super! 
Wir decken uns mit preiswertem Obst und Gemüse ein. 🍐🍊🍎🍆🍅🍓

Die Fahrt geht auf der Küstenstraße bis Leonido, wo wir vielleicht hätten bleiben sollen,


aber dann fahren wir durch die eindrucksvolle Schlucht, die der Fluss Dafnon in die Berge schneidet. 
 Mitten im Nichts winken uns die Bienenzüchter zu. 
Es gibt viel Honig hier!
Wir haben ihn noch nicht probiert. 
(Die Flotte Biene ist noch nicht leer.)
Das Kloster Elonis liegt mitten im Berg.
Die alten Griechen, und besonders die Spartaner, sind bestimmt durchs (jetzt total trockene) Flussbett gelaufen. 
Wir fahren auf der neuen Straße, die mal der alte Eselsweg durch die Berge war.

Wieder am Strand angekommen, glauben wir die gestrandete AIDA zu sehen, aber nein!...
Hier hätten wir frei campen können. Aber das lassen wir auf dieser Reise...
Wir fahren bis Camping "Manibeach" 
hier tosen die Wellen. Ob schlechtes Wetter kommt?