Mittwoch, 30. Oktober 2024

Auf dem Vesuv

Der Camping Zeus am Eingang von Pompeji liegt perfekt. Hier geht auch der Bus auf den Vesuv (1.281m) los. Erst durch den Verkehr, dann in Serpentinen den Berg hoch. Noch ziemlich weit oben gibt es neue Häuser … bis das Naturschutzgebiet beginnt, das man rund um den Vulkan gezogen hat - nicht weit genug, wenn er eines Tages wieder ausbricht.

Der Bus lädt uns nach etwa 40 Minuten oben ab, wie viele andere auch. 

Uns bleibt Zeit für einen Kaffee und eine Kette und ein Armband aus Lavasteinen zu kaufen, dann dürfen wir rein, das heißt, loslaufen … 900m mit ständiger Steigung nach oben. Die Luft wird dünner, japs.



Oben auf ca 1000 m dürfen wir verschnaufen bis unser Guide für uns Zeit hat. Er spricht ein exzellentes Deutsch und ist sehr kompetent.



Dann stehen wir am Krater, er ist tief und nur an wenigen Stellen kommt CO2- geschwängerter schwefeliger Dampf aus dem Berg. 

Es ist die Ruhe vor dem Sturm.


Vor dem Jahr 79, als er Pompeji verschüttete, brach der Vesuv 800 Jahre zuvor aus, das weiß man heute. Die Pompeijaner wußten gar nicht, dass der Berg ein Vulkan ist.


Was passierte am 22./24. August 79?

Seit Anfang August 79 bebte die Erde fast täglich. Die Menschen lebten mit immer wiederkehrenden kleinen Erdbeben; aber unter der Erdoberfläche bahnte sich eine große Katastrophe an:

  • Magmamassen steigen aus dem Erdmantel in die Erdkruste
  • Das Magma erreicht das Grundwasser und löst eine Wasserdampfexplosion aus und sprengt den gehärteten Gesteinspropfen.
  • Als Gas- und Aschewolke wird das geschmolzene Gestein aus dem Schlot geschleudert.
  • Der Himmel verdunkelt sich.
  • Das Gebiet östlich des Vesuvs wird von einer dicken weißen Ascheschicht bedeckt.
  • Über dem Schlot des Vesuv bildet sich eine 30 Kilometer (!) hohe säulenartige Gas-Aschewolke. 
  • Der Wind treibt die Wolke südöstlich, dann fallen ihre Bestandteile auf den Boden und bilden in Pompeji eine zwei bis drei Meter hohe Ablagerungsschicht.
  • Pyroklastische Ströme (Glutasche) rasen mit hoher Geschwindigkeit (100 kmh) und einer Temperatur von 500°C den Berg hinunter.
  • Durch einsetzenden Regen decken Schlammströme alles zu.


Plinius, ein römischer Schriftsteller, der das Geschehen von der Insel Capri aus beobachtete, schreibt:Eine schaurige schwarze Wolke, kreuz und quer von schaurigen Schlangenlinien durchzuckt, die sich in lange Flammengarben spalteten, Blitzen ähnlich, nur größer.“


Von 79 bis 1944 spuckte der Vesuv immer wieder ungefährliche kleine Mengen Lawa.

Der Krater war bis '44 bis zur weißen Linie mit Lawa gefüllt.

Der Vesuv ist ein Schichtenvulkan.

1944 gab es einen größeren Ausbruch. 2 Dörfer wurden verschüttet. Dann erkaltete die Lawa und setze sich als Propfen in den Krater.


Der Vesuv hat nur einen Schlund.

Er ist ca 5500m tief.

Die Magma drückt gegen den versteinerten Propfen und kann wie der Korken einer Sektflasche jederzeit herausgedrückt werden.

Die Gefahr eines Ausbruchs ist also jederzeit gegeben. 2-3 Millionen Menschen müssen dann evakuiert werden.

Die größere Gefahr aber liege bei den Phlegräischen Feldern, bei denen wir letzte Woche waren.











Wir würden hier nicht mit dieser Gefahr leben wollen, beschließen Luisa und Heidi mit dem Blick von oben auf Neapel...



Morgen reisen wir ab. 
Luisa zurück nach England und uns treibt es weiter nach Süden.





2 Kommentare:

  1. Eindrucksvoll! Wenn man bedenkt, was da in derTiefe schlummert - dann gute Nacht. #reinhard

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  2. Ihr lieben Reisenden, das ist ein sehr sehr schönes und eindrucksvolles "Reisetagebuch"! Wie fantastisch der Vesuv ist...und besonders die Großglockner - und Assisi- Bilder haben es mir angetan! ...Viel Freude und tolle Eindrücke!

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