Montag, 9. April 2018

Griechisches Ostern



Das Ostern in Griechenland ähnelt unserem Weihnachten. Man trifft sich mit der Familie, fährt in sein Dorf. 
Wenn sonst nicht, geht man wenigstens zu Ostern in die Kirche.
Der alte Chef des Camperstops, Vasili, geht die ganze Woche vor Ostern jeden Abend in die Kirche. 


Am Abend des Karfreitag gehen wir alle mit ins Dorf Altkorinth. 4 Stunden ist Gottesdienst, in der Zeit betet jeder so lange er möchte. 
Um 20.30 Uhr beginnt die Epitafios - Prozession durch das Dorf. 
Vorweg mit dem Papas, dem Popen, werden kirchliche Zeichen (wie goldene Sonnen) getragen. 
Dahinter einen blumengeschmücktes Gestell, das Epitafios, das den Sarg Jesu symbolisiert. Alle haben Kerzen, die man sich an Kerzen anderer anzündet, und laufen hinterher. 
Im Hintergrund die Ausgrabung


Man läuft möglichst an jedem Haus vorbei und der Pope segnet es.
Altkorinth ist ganz schön groß, wir laufen eine große Runde, in deren Mitte die Ruinen von Korinth liegen, an der 2. Kirche vorbei – wieder zurück zur Kirche. Von beiden Kirchen hört man Trauergeläut. 

Am Seiteneingang wird der Sarg hochgehalten und alle gehen in Demut gebückt drunter durch in die Kirche. Dann gehen die Leute zu einem geschmückten Holzkreuz und küssen es. (Das tun wir nicht.)



 Der Samstag steht im Zeichen der Vorbereitung auf den Sonntag.













Kurz vor Mitternacht geht man dann zur Kirche hin, um das Licht zu empfangen. Die Familien mit allen Kindern sind im Sonntagsstaat. Um 12 Uhr werden Kerzen aus der Kirche getragen und allen Leuten die Kerzen entzündet. Die Kinder haben Laternchen. Der Vorsänger kommt singend mit dem Popen im roten Mantel mit goldenen Sternen aus der Kirche und und ruft:
"Christos anesti!" Alle antworten:"alithis anesti!"
Christos ist auferstanden! Die Gemeinde singt.


Dann gibt es ein wunderschönes Feuerwerk.
Danach trägt jeder das Licht nach Hause. Unterwegs riecht es lecker, es gibt die Majiritsa, die Ostersuppe aus den Innereien des Lamms.
Die gibt es bei uns am Sonntag gegrillt.


Am Sonntagmorgen knistert es um 6 Uhr draußen schon. Vasili macht Feuer.
Unter Verwendung de alten Asche bekommt die Glut die richtige Hitze.



Man wünscht sich „Christos anesti – alithos anesti"

Ab Mittag sitzt man zusammen, isst erst die gegrillten Innereien und Därme. Wein und Raki machen die Runde. 
Dann gibt es Salat, Schafskäse, Oliven, Tsaziki und Annas Kartoffelsalat.
Jetzt kommt das Lammfleisch! 
Mit am Tisch Vasilis Familie, Engländer, Holländer, Finnen, ein Däne, viele Deutsche.
So vergeht der Tag mit zuprosten, essen, unterhalten auf deutsch und englisch…


Christos anesti!


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