Freitag, 28. November 2025

Im Zickzack über Nord - Euböa

Montag früh, 7 Uhr, Agia Trada, unweit der Thermopylen.

Wir beschießen weiter am Golf von Nord Euböa zu fahren.


Arkitsa hat einen stattlichen Leuchtturm, eine fein gemachte Uferpromenade. Baden wollten wir nicht, wir hatten uns gerade im Auto (!) das Schwefelwasser der Thermophylen abgewaschen.



Wir schauen der Fähre nach, die zur Insel Euböa , griech. Evoia, fährt, zeichnen, fotografieren sie.


Nach dem Frühstück sitzen wir im Kafénion am Hafen, sehen die Fähre kommen und fassen einen spontanen Entschluss:

Wir fahren nach Euböa!

Auf der Fähre hängt diese Karte und wir ahnen nicht, dass wir eine ganze Woche nur in diesem Teil Euböas bleiben.


Von Arkitsa ging es mit der Fähre nach Loutrá Aidhipsoú. 

Auch hier gibt es heiße Quellen, hatten wir gelesen. Hotels in Aidhipsoú hat man auf de Quellen gebaut. 

Wir finden noch eine in Ilia



Sie hat 60°C heißen Wasser, das ins Meer fließt. Fast hätten wir uns die Finger verbrannt! 



Um im Wasser zu baden waren die Wellen zu hoch.

Wir möchten weiter an der Ostküste fahren, aber hier wird die Straße erweitert. 



Dicke Felsbrocken der verschiedenfarbigen Gesteine, die sich hier finden, liegen am Wegesrand. Darunter der grüne Porphyr! (Mitte)

Die Umleitung führt uns über einer Nordschleife und wir bleiben in Agiokampus hängen.




In Agiokampus fährt die andere Fähre, aber wir finden eine superschöne Bucht ein Stück weiter, Paralia Nigiotissa bei Neo Pirgos.


Und ein Motiv zum Malen:


Die Ruine eines Klosters Monasteria Islet auf der kleinen Insel!

Zwei einhalb Tage mit Malen, Grillen und Schwimmen verbringen wir in der schönen Bucht.

Aus den Duschen kam heißes Wasser einer Quelle. Es wurde sogar auf deutsch darauf hingewiesen!


Mittwoch, 6.42 Uhr dann dieser Sonnenaufgang!




Dann geht es über die Berge… leckeres Quellwasser holen…


Hier muss es in den Sommern viele Brände gegeben haben, die Bergrücken sind voller verbrannter toter Bäumen, unten ist aber alles schon wieder grün.

Zurück an der Ostküste kommen wir nach Rovies.


Wir bleiben an einem Platz, der bei Park4night als der schönste in Griechenland gehandelt wird. Aber es regnet. Es stürmt.

Trost für alle Berliner, Bremer, Bayern…!!


Heute Morgen fuhren wir weiter nach Limni. Wir müssen etwas einkaufen. 

Typisch griechisch und glücklicherweise mit unserem Auto machbar: An engster Stelle der Fleischer, der Fischladen, der Gemüseladen, der Bäcker, die Apotheke und die Telefonzelle.


Lieferfahrzeuge, PKW, ein Opa steigt vom Moped, keine Panik! Siga Siga!… Wir müssen rückwärts nach dem Einkauf wieder weg und der Fleischer regelt den Verkehr!


In Limni ist die Küstenstraße zu Ende, so geht es wieder in die Berge und auf die andere Seite.


Am Mantoúdistrand wird gebaut, so landen wir am Paralia Krya Brysi, einer großen Bucht zwischen zwei Steilküsten.




Ein Felsen wie Étretat, Strandgut in Baumstammgrößen, die Sonnenschneise zwischen den Regenwolken und ein malerischen Sonnenuntergang…






Dusche mit Stei-Schnur-Kombi und Windbeutel





Sonntag, 23. November 2025

Thermopylen

Veränderungen und Geschichte


Unbedingt wollten wir zu den Thermopylen mit ihren heißen Quellen, weil wir Ende November mit kühlerem Wetter gerechnet hatten. 

Nein, es ist wie bei uns im Sommer, aber auch wunderbar in warmem Wasser!

Wie sich so manches verändert in Griechenland, wo die Annäherung an Europa, der „Fortschritt“ und der Tourismus zunimmt.

April 2018
2018 waren wir hier, haben auf der Schwefelfläche gestanden, im heißen Bach gebadet und den Wasserfall bewundert. 



Das alte Hotel war ein Flüchtlingsheim. 

2019 dann war es verboten auf der weißen Fläche zu stehen, die Polizei war vor Ort, es hatte zu viele Vorkommnisse gegeben.

So haben wir in Damasta den warmen Pool genossen. (Psoroneria Spring)


In 2025 scheint wieder alles gut zu sein, Afrikaner wohnen im ehemaligen Hotel. Viele Wohnmobile stehen auf der flachen Ebene neben dem Bach, am Wochenende viele Griechen, der Wasserfall ist bevölkert!




Uns gefällt die Psoroneria Spring aber am besten, so "kuren" wir dort an 3 Tagen. 

Hier hat sich nichts verändert.

Hier sind die Griechen.






Dort entdecken wir eine römische Wasserleitung, Aquädukt, zu Augustus Zeiten war das hier natürlich römisch!



Heute:

Das Denkmal für Leonidas wird restauriert, er ist schon ganz weiß.          rechts 2018


                                               

Immernoch ist er für die Griechen ein Held, viele nennen ihren Sohn nach ihm. Warum? Obwohl der Spartaner doch verloren hat?!

Das kam so:

August 480 vor Christus. 

Das Perserreich unter Xerxes I. war riesig.



Nach der Niederlage bei Marathon 490 v. Chr. taten sich die griechischen Stämme mit den Spartanern zusammen. Leonidas, aus altem Geschlecht, das bis zu Herakles reichte, war der Anführer. Die Armee von ca. 6000 stand den Persern mit etwa 20.000 entgegen. (Vielleicht auch weit mehr!)


Jaques Louis David 1814 Öl auf Leinwand


Der Geschichtsschreiber dieser Zeit, Herodot, berichtet, dass Leonidas die Perser an die engste Stelle zwischen Bergen und Meer - damals nur 15 Meter breit! - in der Augusthitze mit 40 Grad heißem knietiefem Wasser lockte. So fiele den Persern die Übermacht nicht so auf und den Spartanern und Griechen machte die feuchte Hitze weniger aus.

Doch es gab einen Verräter, Ephialtes, der den Persern den Eselpfad durch Gebirge zeigte, weswegen sie die Spartaner dann einkesselten.


Leonidas war die Niederlage nun klar, aber der Held kämpfte mit 300 weiteren bis zum bitteren Ende, was ihn bis heute den ewigen Ruhm beschert.


Am Denkmal liest man bis heute: 

„Wanderer kommst du nach Sparta, melde dort,

Du habest uns hier liegen gesehen, 

Ihren Gesetzen treu.“


Wer mehr lesen möchte: einfach-antike.de



Wo wir jetzt stehen, kann man gut sehen, wie weit das Meer, der Maliakosische Golf, verlandet ist.


Lamia


Wir nutzten die Zeit, um Lamia anzusehen, eine riesige Stadt am Hang, die schon vor 2.500 Jahren wegen ihrer strategischen Lage nicht unbedeutend war.


Auf einer Postkarte von 1917 sieht man die Burg, die im Mittelalter auf die uralten Ruinen gebaut wurde.


Heute erkennt man die Feste nur, wenn man wie wir dort war. 


In Serpentinen schafft es unser Auto hinauf. (Wer ein größeres hat, sollte zu Fuß gehen!)





Wohl einen Kilometer zieht sich ein Markt am Samstag schnurgerade den Berg hoch. Aber wir finden keinen Parkplatz. 😥


Olivenöl

Dass die Zeit der Olivenernte ist, wussten wir vom letzten Jahr.

Jetzt sind wir schlauer: wenns nach Olivenöl riecht, stehen Kisten und Säcke vor einer Halle, ist das eine Olivenmühle.






Mit einer kleinen leeren Wasserflasche gehen wir hinein, bekommen wir das frisch gepresste! Geschenkt! 😀


Weiter gehts morgen am Nord Euboian Golf entlang....